Julia von Lucenec
Autor:       Siegfried Wollinger

   Spiele

Gemeinsame Aktivitäten machen Hund und Mensch Spaß – und tragen nicht unerheblich zum Wohlergehen des vierbeinigen Partners bei. Sie lasten den Hund aus, geben ihm Selbstvertrauen und stärken die Bindung zwischen Hund und Mensch. Die gute Nachricht: Schon mit geringem Aufwand kann jeder Hundehalter mit seinem Vierbeiner – vom Welpen bis zum Hundesenior – zuhause die tollsten Dinge anstellen. Höre immer dann mit dem Spiel auf, wenn du und dein Hund noch richtig Spaß daran haben! Das macht Lust auf mehr – und zwar euch beiden. Im Zweifelsfall die Spiel- und Übungseinheiten ganz kurz halten. Besser 5 Minuten, die rundum erfolgreich sind, als eine lange Trainingseinheit, bei der hinterher nichts mehr geht. Übrigens: Wenn dein Hund beim Spielen in eine etwas aufgeregte „Trainingseuphorie“ gekommen ist (zum Beispiel beim Lösen eines Denksportspiels), dann helfen ihm im Anschluss Aktivitäten wie Kauen oder Schnüffeln dabei, wieder herunterzufahren. Ein beliebtes Spiel für Julie ist: du packst für deinen Hund ein Snackpaket und wickelst das Kauobjekt fest in Zeitungspapier ein. Das steckst du zusätzlich noch in einen Karton, oder in eine Klorolle. Eine Aufgabe, vor der dein unerfahrener Hund ratlos dasteht. Die Salamitaktik: Lasse zunächst den Karton weg. Wickel das Kauobjekt nur ganz lose in Packpapier oder Zeitungspapier ein, so dass dein Hund sofort erfolgreich ist. Erst nach und nach wickel das Papier immer fester um das Kau- Objekt. Erst jetzt kommt der Karton ins Spiel. Den lasse zunächst noch offen oder lege den Deckel nur lose darauf. Wenn du deinem Hund auf diese Weise eine Chance gibst, erfolgreich zu sein, wird er mit seinen Aufgaben wachsen und immer hartnäckiger und ausdauernder an seinen Auspackspielen arbeiten. Ein gutes Spiel für den Hund ist auch das Leckerli verstecken im Garten. Nimm ein paar Joghurtbecher, packe Leckerlis darunter und der Hund muss sie finden. Schon nach kurzer Zeit hat der Hund verstanden, wo sich die Leckerlis befinden. Man kann sich auch noch andere Verstecke suchen, die der Hund aufstöbern muss. In Röhren, auf Ziegeln, etc. Auch das Spiel mit dem Tennisball im Garten kann sehr aufregend für den Hund sein. Allerdings wird dadurch der Jagdtrieb gefördert. Diese Spiele sollte man also nicht täglich machen. Ebenso ist das Apportieren für den Hund ein freudiges Erlebnis. Such dir für den Anfang ein überschaubares, ruhiges Plätzchen und wecke beim Hund die Neugier auf das Apportel, den Apportiergegenstand. Das kann ein Stofftier, ein Ball oder Apportierholz aus biegsamen Plastik sein (von Stöcken oder Ästen ist abzuraten, da sich diese manchmal in die Erde bohren und wie ein Speer nach oben stehen. Wenn der Hund in seiner Euporie draufspingt, kann er sich schwer verletzen. Deshalb lieber ein Stück Gartenschlauch oder Plastikstöckchen verwenden. Aber, Hauptsache, es ist spannend, tragbar und ungefährlich für dein Tier. Zeigt der Hund Interesse, darf er es mit dem Kommando „bring!“ ins Maul nehmen. Lob ihn für das Festhalten. Lässt er das Apportel auf Kommando „Aus!“ wieder los, lob ihn wieder und gib es ihm abermals. So lernt der Hund, dass es sich lohnt, die „Beute“ auszugeben und mit dir zu teilen. Nun legst du das Apportel gut sichtbar und nicht allzu weit von dir weg. Es folgt das Kommando „Apport!“. Nimmt dein Hund das Dummy auf und bringt es dir, heißt es „PARTY!“. Ganz unauffällig nimmst du dir dann das Apportel mit dem Kommando „Aus!“. Er soll das Bringen nicht mit Beuteverlust verknüpfen! Klappen diese Übungen zuverlässig, kannst du das Training steigern. Beende das Spiel immer mit einem Erfolgserlebnis und bevor der Hund die Lust verliert. Eine Schleppleine gibt dir am Anfang mehr Sicherheit, denn dadurch kann sich dein Gauner nicht mit der Beute aus dem Staub machen. Auch ein Futter- oder Snack-Dummy hilft dir dabei, das zuverlässige Zurückbringen zu trainieren. Lass in vorher ein paar Bissen vom Futtersack fressen und wirf ihn dann. Der Hund wird schnell lernen, dass es die Belohnung ohne deine Hilfe nicht gibt, und wird dir das köstlich gefüllte Säckchen gerne bringen.  Für die wirklich attraktiven Belohnungen findest du bei Fressnapf auch schmackhafte und gesunde Trainingshappen. Man kann auch Würstchen klein schneiden und in den Futtersack packen. Die riechen und schmecken natürlich noch besser. Lass dir aber nachher den Futtersack nicht stehlen, wie es Julie gemacht hat… Das alles wird natürlich nicht beim ersten mal klappen, aber Übung macht den Meister. Ich wünsche viel Spaß und Ausdauer…
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